Ein guter Roman zeigt die Komplexität des Einzelnen und schafft genug Platz für all diese Charaktere, um eine Stimme zu haben. Auf diese Weise wird ein Roman demokratisch bezeichnet - nicht, dass er sich der Demokratie befürwortet, sondern dass es von Natur aus so ist. Empathie liegt im Herzen von Gatsby, wie so viele andere große Romane - die größte Sünde ist es, den Problemen und Schmerzen anderer blind zu sein. Sie nicht zu sehen bedeutet, ihre Existenz zu leugnen.
(A good novel is one that shows the complexity of individuals, and creates enough space for all these characters to have a voice; in this way a novel is called democratic - not that it advocates democracy but that by nature it is so. Empathy lies at the heart of Gatsby, like so many other great novels - the biggest sin is to be blind to others' problems and pains. Not seeing them means denying their existence.)
In Azar Nafisis "Reading Lolita in Teheran" behauptet der Autor, dass ein wirklich großer Roman die Feinheiten der menschlichen Natur einfängt und jedem Charakter eine Stimme gewährt und ein Gefühl der Demokratie innerhalb der Erzählung fördert. Diese demokratische Qualität setzt sich nicht für ein politisches System ein, sondern stellt die grundlegende Natur des Geschichtenerzählens dar. Ein gut erstellter Roman ermöglicht vielfältige Perspektiven, die die Komplexität von Individuen in der Gesellschaft widerspiegeln.
Nafisi betont die Bedeutung der Empathie in der Literatur, insbesondere in "The Great Gatsby", und betont, dass die Unfähigkeit, die Kämpfe anderer zu erkennen, ein bedeutendes moralisches Versagen ist. Die Essenz einer mächtigen Geschichte liegt in ihrer Fähigkeit, uns daran zu erinnern, dass die Anerkennung der Probleme anderer entscheidend für das Verständnis der menschlichen Erfahrung ist. Daher hat die Literatur das Potenzial, uns durch gemeinsame Emotionen und Bewusstsein zu erziehen und zu verbinden.