Ich sei nie zum Priester gegangen, um zu beichten, sagte sie, weil ich wusste, dass sie mich wegen meiner Sünde verachten würden. Doch als du heute alle meine Sünden aufzählst, konnte ich es ertragen, weil ich wusste, dass du mich nicht verachtest. Allerdings konnte ich bis jetzt nicht verstehen, warum. „Ich bin nicht der Typ, der andere Menschen für ihre Sünden verachtet“, sagte Ender. Ich habe noch keinen gefunden, von dem ich nicht in mir selbst gesagt hätte, dass ich Schlimmeres getan habe. All die Jahre hast du die Last der Schuld der Menschheit getragen.
(I never went to the priests to confess, she said, because I knew they would despise me for my sin. Yet when you named all my sins today, I could bear it because I knew you didn't despise me. I couldn't understand why, though, till now.I'm not one to despise other people for their sins, said Ender. I haven't found one yet, that I didn't say inside myself, I've done worse than this.All these years you've borne the burden of humanity's guilt.)
In „Speaker for the Dead“ von Orson Scott Card denkt eine Figur über ihre Abneigung nach, die Beichte von Priestern zu erbitten, weil sie fürchtet, für ihre Sünden hart verurteilt zu werden. Sie findet Trost in der Gegenwart von Ender, der eher Verständnis und Mitgefühl als Verachtung gezeigt hat. Diese Erkenntnis ermöglicht es ihr, sich ihrer eigenen Schuld zu stellen und zeigt, wie wichtig es ist, sich mit persönlichen Verfehlungen abzufinden und nicht zu urteilen.
Ender teilt seine Sichtweise und bringt zum Ausdruck, dass er die Sünden anderer nicht mit Verachtung betrachten kann, weil er seine eigenen Mängel erkennt. Sein einfühlsamer Ansatz unterstreicht die Idee, dass jeder Einzelne seine eigene Schuldlast trägt, und legt nahe, dass Verständnis und Mitgefühl Heilung und Verbindung fördern können. Letztlich fasst der Dialog das Thema der menschlichen Empathie und des Kampfes mit Schuld und Erlösung zusammen.