In allen großen Fiktionswerken gibt es unabhängig von der düsteren Realität, die sie präsentieren, eine Bestätigung des Lebens gegen die Vergänglichkeit dieses Lebens, einen wesentlichen Trotz. Diese Bestätigung liegt in der Art und Weise, wie der Autor die Kontrolle über die Realität übernimmt, indem sie sie auf seine eigene Weise nacherzählt und so eine neue Welt schafft. Jedes große Kunstwerk, das ich pompös erklären würde, ist eine Feier, ein Akt der Insubordination gegen den Verrat, Schrecken und Untreue des Lebens. Die Perfektion und Schönheit der Form rebelliert gegen die Hässlichkeit und Schäbigkeit des Themas.
(In all great works of fiction, regardless of the grim reality they present, there is an affirmation of life against the transience of that life, an essential defiance. This affirmation lies in the way the author takes control of reality by retelling it in his own way, thus creating a new world. Every great work of art, I would declare pompously, is a celebration, an act of insubordination against the betrayals, horrors and infidelities of life. The perfection and beauty of form rebels against the ugliness and shabbiness of the subject matter.)
In Azar Nafisis "Reading Lolita in Teheran: A Memoire in Büchern" artikuliert sie eine tiefgreifende Perspektive auf die Natur der Fiktion. Sie argumentiert, dass große literarische Werke selbst angesichts harter Realitäten einen Geist des Lebens und der Belastbarkeit verkörpern. Die Autoren verändern die Realität durch ihre Erzählungen und bieten den Lesern eine Flucht in neu imaginäre Welten. Dieser kreative Prozess dient als eine Form des Trotzes gegen die inhärente Vergänglichkeit und Kämpfe des Lebens.
Nafisi behauptet, dass jedes bemerkenswerte Kunstwerk als Feier angesehen werden kann, das die dunkleren Aspekte der Existenz in Frage stellt. Der künstlerische Ausdruck in Literatur und anderen Formen widerspricht dem Schmerz und Verrat im Leben und schafft eine ästhetische Rebellion gegen harte Realitäten. Die Schönheit der künstlerischen Form verwandelt die oft hässlichen und düsteren Themen in etwas, das nur das Überleben überschreitet und stattdessen eine Feier des Lebens und des menschlichen Geistes annimmt.