Wenn Beauvoirs Behauptung, dass man geboren ist, sondern eine Frau wird, etwas richtig ist, folgt, dass die Frau selbst ein Begriff, ein Werden, ein Konstruktion ist, von dem nicht zu Recht gesagt wird, dass sie stammen oder enden können. Als fortlaufende diskursive Praxis ist es offen für Interventionen und Rücktritt.
(If there is something right in Beauvoir's claim that one is born, but rather becomes a woman, it follows that woman itself is a term in process, a becoming, a constructing that cannot rightfully be said to originate or to end. As an ongoing discursive practice, it is open to intervention and resignification.)
In Judith Butlers "geschlechtsspezifischer Schwierigkeiten" reflektiert sie Simone de Beauvoirs Behauptung, dass man nicht von Natur aus eine Frau ist, sondern durch einen sozialen und kulturellen Prozess eins wird. Dieses Konzept impliziert, dass die Identität der Weiblichkeit nicht festgelegt ist, sondern sich kontinuierlich entwickelt, geprägt von breiteren diskursiven Praktiken. Es deutet darauf hin, dass die Weiblichkeit eine dynamische Konstruktion ist, die nicht leicht definiert oder eingesperrt werden kann.
Darüber hinaus betont Butler, dass dieser fortlaufende Verfahren für Eingriffe und Neuinterpretation zulässt. Da die Geschlechtsidentität nicht vorbestimmt ist, kann sie herausgefordert und neu definiert werden, was zeigt, dass die Bedeutung einer Frau nicht statisch ist, sondern als Reaktion auf gesellschaftliche Veränderungen, individuelle Erfahrungen und politische Bewegungen verändern kann.