Sobald das Böse individualisiert ist und Teil des Alltags wird, wird auch der Weg, sich ihm zu widersetzen. Wie überlebt die Seele? ist die wesentliche Frage. Und die Antwort lautet: durch Liebe und Fantasie.
(Once evil is individualized, becoming part of everyday life, the way of resisting it also becomes individual. How does the soul survive? is the essential question. And the response is: through love and imagination.)
In "Reading Lolita in Teheran" diskutiert Azar Nafisi, wie das Böse als persönliches Thema, das in die tägliche Existenz eingewebt ist, als Mittel zur Bekämpfung des individuellen Widerstandes entsteht. Diese Verschiebung betont die Bedeutung der persönlichen Behörde für die Bekämpfung unterdrückerischer Realitäten, bei denen die Handlungen zu einer Form der Rebellion gegen kollektive Böswilligkeit werden. Der Kampf gegen dieses individuelle Böse wirft eine tiefgreifende Frage zum Überleben des menschlichen Geistes inmitten dieser Widrigkeiten auf.
Nafisi schlägt vor, dass der Schlüssel zur Erleichterung dieser Herausforderungen in zwei mächtigen Kräften liegt: Liebe und Fantasie. Liebe fördert die Verbindung und Mitgefühl, entgegen der isolierenden Wirkungen des Bösen, während Vorstellungskraft die Fähigkeit bietet, sich eine andere Realität vorzustellen - ein entscheidender Aspekt der Belastbarkeit. Zusammen bilden diese Elemente eine Lebensader für die Seele, sodass Einzelpersonen Hoffnung behalten und die unterdrückerischen Umstände um sie herum überschreiten können.